Nachdem ich die Hochschule als Krankenschwester in Vietnam abgeschlossen habe, hat uns meine Schule ein Ausbildungsprogramm in Deutschland vorgestellt. Die Möglichkeit, in ein anderes Land auszuwandern und dort ein neues Leben zu beginnen, hat mich sofort fasziniert und so war die Entscheidung an dem Programm teilzunehmen, sehr schnell gefallen. Ich war einfach total gespannt, welche Erfahrungen ich sammeln werde. Aber natürlich musste ich mir erst Deutschkenntnisse aneignen und deshalb habe ich ein Jahr lang intensiv die deutsche Sprache gelernt. Zum Schluss musste ich nur noch mein Visum für Deutschland beantragen und schon konnte ich einreisen und einen großen, neuen und aufregenden Abschnitt meines Lebens beginnen.
Pflege war schon immer meins!
Meine Begeisterung für den Pflegeberuf existierte schon lange bevor ich überhaupt mit der Hochschule in Vietnam angefangen hatte. Die Arbeit mit Menschen bringt mir Freude. Bedürftigen den Alltag zu erleichtern und sie dabei zu unterstützen, ihre Tage so gut wie selbstständig zu bewältigen, erfüllt mein Herz.
Der Start in einem neuen Land war für mich kein Katzenspiel!
Als ich aus dem Flugzeug in Deutschland gestiegen bin, war ich bereit für die Herausforderungen, die mir dieses Land bieten würde. Jedoch wusste ich noch nicht, was auf mich zukommen würde. Denn nachdem ich meine dreijährige Ausbildung begonnen hatte und die Kenntnisprüfung bestanden hatte, musste ich Deutschland noch einmal verlassen und es war unklar, ob ich ein weiteres Visum bekommen würde. Einige Wochen haben Corinna Maier und ich versucht, mir eine Einreise wieder zu ermöglichen und nach vielen in Bürokratie investierten Tagen und endlosen Stunden der Unwissenheit und des Wartens habe ich einen erneuten Einreiseantrag stellen dürfen. Hierfür möchte ich mich noch einmal herzlich bei Corinna bedanken, denn ohne sie wäre ich wahrscheinlich jetzt noch Vietnam.
Mein erster Eindruck von Deutschland
Ich musste mich am meisten an das Klima in Deutschland gewöhnen, denn das wechselhafte Wetter kannte ich aus Vietnam nicht. Ansonsten ist mir sofort aufgefallen, dass die Umgebung hier sehr sauber und angenehm ist. Mich hat es auch sehr gefreut, dass die Menschen sehr höflich, freundlich und hilfsbereit sind.
Mein Leben außerhalb der AWO
In meiner Freizeit treffe ich mich oft mit meinen Freunden und Freundinnen, um gemeinsam zu kochen, einzukaufen oder einen Kaffee zu trinken. Außerdem versuche ich so oft wie möglich mit meinen Freunden und meiner Familie aus Vietnam Kontakt aufzunehmen. Ich vermisse sie alle schon sehr. In meinen freien Tagen gehe ich gerne auf Reisen innerhalb Deutschlands, für längere Reisen verschlägt es mich aber auch mal außerhalb von Deutschland. In diesen Urlauben lerne ich immer sehr viel über andere Kulturen und ich werde immer wieder von der europäischen Vielfältigkeit begeistert.
Das wünsche ich mir für meine Zukunft
In den kommenden Jahren möchte ich weiterhin viel reisen, um noch mehr schöne Orte dieser Welt zu entdecken. Außerdem möchte ich mir eine stabile Einkommensquelle aufbauen, um irgendwann eine Familie zu gründen. Ob ich für immer in Deutschland bleibe oder irgendwann wieder zurück nach Vietnam ziehen werde, weiß ich noch nicht. Ich bin gespannt, welche Abenteuer das Leben noch für mich bereithält.
